Die Wirkung und Bedeutung von Farbe ist unumstritten. Nicht nur in der Kunst kommt ihr eine tragende Rolle zu, auch in Ihrem Alltag begleitet sie Sie zu jeder Zeit. Nicht zuletzt deshalb wird Farbe vor allem eine psychologische Bedeutung nachgesagt. Wenn es also um die Frage geht, wie Sie die eignen vier Wände mit Farbe gestalten sollten, kommt es auf die richtige Kombination an. Aber welche Farbe hat welche Bedeutung? Welche Emotionen werden in der Psychologie mit Farben assoziiert? In diesem Beitrag geben wir Ihnen Ideen und Farbbeispiele für das Streichen von Wänden.
Den Anfang macht gleich die beliebteste Farbe der Deutschen: Blau. Blau ist eine natürliche Farbe und erinnert an das Meer und den Himmel. Es wundert also nicht, dass viele Menschen damit Tiefe und Stabilität assoziieren. Eine weitere symbolische Bedeutung von Blau sind Geist und Intellekt. Es symbolisiert Widerstandskraft, Weisheit, Gewissheit und Wahrheit. Nicht zuletzt deshalb steht Blau für Vertrauen, Loyalität und Glaube.
Blau hat außerdem eine beruhigende Wirkung auf die Psyche, stimuliert klare Gedanken und erhöht die Konzentration. In der Psychologie steht Blau außerdem für eine klare, direkte und saubere Kommunikation. Auf der anderen Seite nehmen einige Personen diese Form der Kommunikation in einigen Blau Nuancen auch als kalt, unempfindlich und feindlich wahr.
Für die Farbgestaltung von Ihren Wänden eignet sich Blau sehr gut und sorgt beispielsweise nach einem schweren Tag für ein harmonisches Chakra und Frieden. Eine Wand in einem weichen Hellblau hilft zu träumen und die Seele baumeln zu lassen.
Gelb ist die die hellste Farbe, die das menschliche Auge wahrnimmt. Sie steht für Heiterkeit, Freude und Fröhlichkeit. Gelb vermittelt Jugendlichkeit und Glück, regt den Humor an und stimuliert geistige Aktivität. Gelb erregt schnell Aufmerksamkeit, weshalb es oft als Farbe für Taxis oder Warnwesten Verwendung findet. In der Psychologie geht man davon aus, dass gelb die Farbe mit der stärksten emotionalen Assoziation ist. Ist diese positiv, steht Gelb für Treue und Ehre. Ist die Assoziation jedoch negativ, was besonders häufig bei dunklen Schattierungen von Gelb zum Tragen kommt, führt Gelb zu Angst und Besorgtheit.
Für Ihr Zuhause eignen sich gelbe Decken besonders gut. Diese erinnern an das Strahlen der Sonne und helfen bei Mutlosigkeit, Spannungen und Missmut. Es ist jedoch Vorsicht geboten, da Gelb die Aktivität fördert. In ruhigen Räumen wie Ihrem Schlafzimmer ist Gelb daher ungeeignet.
Die Farbbedeutung von Rot ist sehr eindeutig. Rot ist die Farbe der Leidenschaft. Rot weckt die Assoziation von menschlichen Blut, steht für Wärme Leben, Temperament und Energie. Rot stärkt die Atmung und fördert den Stoffwechsel, es erhöht den Blutdruck und verleiht Ihnen Energie. Es wundert nicht, dass Rot die Farbe des Verlangens und der Begierde ist, die Farbe des Mutes und die Farbe der Liebe. Gleichwohl diese Assoziationen sehr zutreffend und positiv sind, führt Rot auch zu negativen Assoziationen. Zu diesen zählen Krieg, Gefahr, Kraft und Macht. Oft findet Rot in Flaggen und Fahnen Verwendung, um die psychologische Bedeutung für Stolz und Stärke zu symbolisieren.
Rot als Wandfarbe sollten Sie stets mit Vorsicht einsetzen. Zum einen verleiht sie Kraft und Energie, zum anderen kann sie übermäßig eingesetzt zu Nervosität und Unruhe führen. Besonders im Schlafzimmer zeigt sich diese Spaltung. Während Rot am Morgen für gute Laune und Energie sorgt, kann es am Abend das Einschlafen erschweren. Richtig eingesetzt lassen sich dennoch temperamentvolle italienisch angehauchte Wände streichen.
Grün ist die Farbe der Natur. Keine andere Farbe wird so stark mit der natürlichen Umwelt assoziiert. Aber Grün bietet noch mehr. Als Kombination aus Gelb und Blau vereint Grün die positiven Aspekte beider Primärfarben. Grün gilt einerseits als Farbe der Hoffnung, steht für Frische und Fruchtbarkeit. Sie wird mit Wachstum, Erneuerung und Wiedergeburt assoziiert. Andererseits steht Grün für Gesundheit und hat eine heilende und beruhigende Wirkung. Grün wird als besonders leichte Farbe wahrgenommen und gilt als Gleichgewicht zwischen Herz und Verstand, zwischen Emotion und Vernunft. Eine Abwandlung stellt dunkles Grün dar, welches mit Geld, Banken, Finanzen und noch dunkler mit militärischer Kraft assoziiert wird.
Grüne Wandfarbe baut Ihren Stress ab, sorgt für Ausgeglichenheit und verschafft Inspiration. Grüne Wände sorgen für Ruhe und Gelassenheit und helfen bei Nervosität und Schlafstörungen. Auch als Petrol eignet sich die Mischung aus Grün und Blau im Schlafzimmer.
Lila, Violett, Magenta oder Pink? In der Farbenlehre stellen sie alle eine Mischform von Rot und Blau als Primärfarbe dar. In einem eher dunklen Ton greifen die Bezeichnungen Lila und Violett, in einem helleren Ton Magenta und Pink. Auf der einen Seite wird Violett als Farbe oft mit Mystik und Magie verbunden und mit Tiefe und den Geheimnissen des Universums assoziiert. Auf der anderen Seite gilt Lila historisch als Farbe, die mit adeliger Abstammung und Luxus verbunden wird. Weitere assoziierte Begriffe sind Reichtum, Macht, Ehrgeiz aber auch Extravaganz. Doch neben dieser eher kontroversen Assoziation steht Lila ebenfalls für Wahrheit, Weisheit, Unabhängigkeit und Kreativität.
Wände in Violett wirken exklusiv und würdevoll. Die Verbindung zum Magischen weckt die Kreativität und regt die Sinne an. Dadurch eignet sich Lila gut für Ihr Arbeitszimmer. Es ist jedoch Vorsicht geboten, da zu viel Lila in einem sehr dunklen Ton schnell schwer und erdrückend wirken kann.
Orange vereint Rot und Gelb. Die Farbe der Leidenschaft und Energie (Rot), gepaart mit Heiterkeit und Freude (Gelb). Das Ergebnis: Orange ist die Farbe des Glücks. Orange steht für strahlende Wärme, für Jugend und Spaß. Orange erinnert an gesunde Nahrung und regt den Appetit an. Folglich wirkt sich Orange auch positiv auf die Verdauung aus. Gelb wird mit Begriffen wie Freundschaft, Familie, Sicherheit aber auch Sicherheit und Triumph assoziiert. Ein dunkles Orange symbolisiert den Herbst.
Ähnlich wie Rot und Gelb fördert Orange als Wandfarbe Ihre Heiterkeit und Stimmung. Sie vermittelt Freude und Energie und die Lust am Leben. Achten Sie auch hier darauf, den Farbton mit Vorsicht zu genießen. Vollflächig Orange gestrichene Wände wirken schnell zu intensiv und sorgen für Unruhe und Unbehagen.
Die Farbe Rosa ist das Ergebnis der Symbiose aus Rot und Weiß. Sie hat eine ähnlich leidenschaftliche Wirkung wie Rot, wirkt jedoch durch das weiche Weiß ruhiger und weniger stimulierend. Damit ist Rosa die Farbe der Liebe. Sie ist kuschelig, intim, faszinierend und dabei ein wenig sentimental. Rosa beruhigt und lindert Schmerzen, erweckt Mitgefühl und Zuwendung. Es wundert nicht, dass Rosa mit Artenschutz assoziiert wird.
Rosa Wände stehe für Leichtigkeit und Frische. Sie erheitern die Stimmung und spenden bei Traurigkeit Trost. Großflächig Rosa gestrichene Wände erhellen Ihnen den Raum, wobei Altrosa eher ein wärmendes Wohngefühl erhöht, während Sie durch Weißrosa kindlich verzauberte farbige Wände gestalten.
Türkis ist eine Mischung aus Blau und Grün. Entsprechend vereint türkis die Eigenschaften dieser beiden Farben und wirkt besonders frisch. Tatsächlich wird Türkis als kälteste aller Farben empfunden. Dadurch ergeben sich positive Assoziationen wie Geselligkeit, Klarheit, geistige Offenheit und Selbstbewusstheit. Diese Kälte wird in manchen Fällen aber auch als selbstbezogen und kühl empfunden.
Türkis als Innenwandfarbe sollten Sie aufgrund der Assoziationen gemäßigt einsetzen. Groß gestrichene Flächen wirken schnell kalt und machen den Raum unbehaglich. Türkis sollte daher immer mit einem warmen Farbton mit hohem Gelbanteil kombiniert werden und in einem möglichst hellen Raum gestrichen werden.
Der Farbton Braun ergibt sich aus einem sehr dunklen Rot oder Orange. Interessanterweise bringt er jedoch weniger deren Assoziationen von Energie und Heiterkeit mit sich, sondern erinnert vor allem in verschiedenen Erdtönen an die Natur. Braun wirkt warm und bodenständig und vermittelt Stabilität.
Kombinieren Sie Braun mit Weiß, erhalten Sie Beige. Beige trägt sehr ähnliche Eigenschaften wie Braun und eignet sich gut als Basis-Ton. Es ist dezent und wirkt trotzdem behaglich, wohnlich und beruhigend. Bei Farbideen mit braunen oder beigen Wandfarben gilt es jedoch darauf zu achten, dass weitere Akzente gesetzt werden, da große Flächen in Braun und Beige schnell langweilig wirken. Das gilt insbesondere für die Kombination mit Pastelltönen.
Definitorisch ist Schwarz eine Helligkeitsempfindung, die beim Fehlen eines visuellen Reizes entsteht. Schwarz absorbiert somit alle anderen Farben. Es wundert somit nicht, dass Schwarz vor allem für Macht und Autorität steht und Grenzen setzt. Schwarz symbolisiert das Böse, Mysterien und vor allem den Tod. Es wird oft mit Angst und Unbekanntem assoziiert. Allerdings wirkt Schwarz gleichzeitig sehr elegant und geheimnisvoll. Schließlich hat das Böse auch immer seinen Reiz.
Schwarz als Wandfarbe wirkt klassisch und elegant. Mit ihr lassen sich moderne Wandfarben kombinieren. Lange Zeit war man der Ansicht, dass Wände nicht vollflächig in Schwarz gestrichen werden sollten, da der Raum sonst sehr klein wirkt. Tatsächlich gibt es aber immer mehr kreative Beispiele um gelungene Räume völlig in Schwarz zu streichen.
Weiß ist der Antagonist zu Schwarz. Weiß hat eine absolute Reflektionskraft und wirkt wie ein Spiegel. Entsprechend wird Weiß mit Zärtlichkeit, Reinheit, Unschuld und Unberührtheit assoziiert. Auch Glaube, Gottheit, Frieden und Güte sind symbolische Begriffe für die Farbe Weiß. Weiß steht für einen erfolgreichen Anfang, ein unbeschriebenes Blatt und wird in der Regel positiv assoziiert. Daraus resultierend vermittelt Weiß auch Perfektion, Moral und hohe Ideale. Diese wiederum wirken teilweise steril und kalt, da durch hohe Moral auch ein hoher Anspruch vermittelt wird.
Wandgestaltung mit Weiß ist oft der Standard. Sie vermittelt Sauberkeit, Reinheit und Unschuld. So bietet Weiß als Farbe die perfekte Basis für weitere Akzente, die dann im Vordergrund stehen. Es lohnt sich das Weiß selbst in einer eher warmen Variante zu nehmen, da so das Raumgefühl verbessert wird.
Grau stellt die Mitte zwischen Weiß und Schwarz dar. Entsprechend verhält es sich mit der Bedeutung der Farbe. Grau steht für Neutralität und Sachlichkeit. Damit einher gehen Alter, Weisheit, Erfahrung und Würde. Allerdings beinhaltet Grau auch eine eintönige Wirkung. Je nach Helligkeitsgrad wirkt Grau unterschiedlich. Ein dunkles Grau greift eher die Assoziationen von Schwarz auf, während ein helles Grau freundlich wirkt und an die Assoziationen von Weiß erinnert.
Graues Wanddesign bewirkt, richtig eingesetzt, wahre Wunder. Grau als Wandfarbe bietet sich sehr gut als Hintergrundfarbe an, um einen Kontrast für intensive Farbtöne zu bieten. Besonders wenn Sie Schwarz und Weiß als Streifen mit Grau streichen, erhalten Sie eine klassisch elegante Komposition.
Gold und Silber gehören zum Metallic-Farbsortiment und stellen im Grunde eine Abwandlung zu Gelb und Grau dar. Durch das Schimmern werden sie mit Extravaganz und Außergewöhnlichkeit assoziiert.
Gold steht für Reichtum, Glanz und Freiheit. Logischerweise wird Gold als Belohnung für den ersten Platz in vielen Sportarten mit hoher, wenn nicht sogar bester Leistung assoziiert. Silber symbolisiert Leichtigkeit, Schnelligkeit, Freiheit und Klarheit. Silber wirkt edel und wertig. Allerdings wirkt es auch kühl und zurückhaltend.
Als Wandfarben kombinieren Sie Silber und Gold gut mit Weiß. Auf dem neutralen Hintergrund kommen die glänzenden Farben entsprechend zur Geltung. Sie bieten eine breite Palette an Gestaltungsmöglichkeiten von klassisch bis ultramodern. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt.